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Menetekel

Es spielen: Ralf Keifert (als Privatdetektiv Dieter Dorn) / Timo Spagerer ( als Hauptkom-
missar Anders Zürn) / Anna Schommer (als Anne Andersen) / Oliver Schommer (als Hol-
ger Andersen) / Jessica Hölzel (als Julika Tanner) / Matthias Brinck (als Ulrich Tanner) / Lil-
li Gabriel (als Astrid Klinger) / Judith Gabriel (als Waltraud Klinger) / Susanne Figge (als
Lehrerin Helene Sand) / Nora Harris (als Journalistin) / Nathan Hüsken (als Waltrauds
Liebhaber) und viele andere.
Kamera: Michael Schöfer / Ton: Antonia Schöfer / Drehbuch, Regie, Montage: Klaus
Klingenfuss – Laufzeit: 121 Minuten – Produktion: a.u.f. 2016

Menetekel der in Heidelberg und Wiesloch gedrehte Krimi durchleuchtet kritisch
ein leider zeitlos-aktuelles Thema – den sexuellen Missbrauch Minderjähriger, im vorlie-
genden Fall den Missbrauch pubertierender Mädchen. Sie kommen aus gescheiterten Fa-
milien, aus Beziehungen, die nie funktioniert haben, aus Verhältnissen, in denen Erzie-
hung ein Fremdwort war. Neugier, früh aufbrechende Sexualität, hilfloser Protest gegen-
über Eltern, die ihre selbstverständliche Aufgabe, Vorbild zu sein, nicht wahr genommen
haben, aber auch eine gehörige Portion Ahnungslosigkeit lassen diese jungen Menschen
in Situationen geraten, die sie auf Lebenszeit verwunden oder sie gar das Leben kosten
können.

Menetekel ist von jungen Menschen gedreht worden. Im Unterschied zu zahlreichen
professionellen Filmemachern sind sie der selbstverständlichen Auffassung, dass hem-
mungslose Direktheit der Darstellung (z.B. von erotischer Intimität, z.B. von Gewalt) viel
mit Unkenntnis, ja mit Dummheit zu tun hat: Die indirekte Darstellung, die bloße Anspie-
lung, der symbolische Hinweis, also Vermittlungsformen, die es dem Zuschauer überlas-
sen, sich eine Situation auszumalen, wirken unvergleichlich tiefer. Vor allem aus diesem
Grund, dann aber auch aus Rücksicht auf die Grenzen, die ein jugendlicher Darsteller
nicht überschreiten will, verzichtet dieser Film weitgehend auf besagte Direktheit.

Aber nicht nur das unterscheidet Menetekel von landläufigen Krimis. Unser Film geht
der Lage dreier Sechzehnjähriger nach (Saskia, Julika, Astrid), versucht zu verstehen, wa-
rum sie in eine Form der Prostitution abgerutscht sind. Immer sind es die Verhältnisse, die
dieses Abrutschen bewirken, es mindestens begünstigen.

Menetekel will nicht nur die Fälle, sondern ihr Umfeld und ihre Ursachen aufklären.

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